Numisblätter der Deutschen Post
Numisblätter schlagen die Brücke zwischen der Numismatik und der Philatelie und erfreuen sich in Sammlerkreisen großer Beliebtheit.
Was ist ein Numisblatt?
In Deutschland wird das Numisblatt seit 1997 herausgegeben und vertrieben. Es handelt sich dabei um eine Gedenk-Edition, die thematisch auf die dazugehörige Gedenkmünze abgestimmte Briefmarken in Zehnerblöcken enthält. Motivbeschreibungen und technische Angaben bilden in der Regel auch einen Teil des Numisblatts.
Der Briefmarkenblock wird mit einem Sonderstempel entwertet und neben der korrespondierenden Gedenkmünze auf einem A4-Karton montiert. Ausgeliefert werden die Numisblätter in Klarsichthüllen, zusammen mit einer umfassenden Dokumentation zum jeweiligen Ausgabeanlass.
Die Motive der Numisblätter
Im Gegensatz zu Numisbriefen beziehen sich Numisblätter stets auf einen bestimmten Anlass, der von aktueller oder zeitgeschichtlicher Bedeutung ist. Auch wichtige Persönlichkeiten oder herausragende Leistungen werden gerne thematisiert.
So wurde beispielsweise im Jahr 2006 ein Numisblatt zum 250. Geburtstag des Komponisten Wolfang Amadeus Mozart herausgegeben. Ebenso wurde eine im Jahr 2004 erschienene Edition der Internationalen Raumstation ISS gewidmet.
Die Gedenkmünzen in Numisblättern
Ab dem Erstausgabejahr 1997 bis 2001 enthielten die Numisblätter der Deutschen Post eine Silber-Gedenkmünze mit einem Nominal von 10 DM. Die meisten dieser Münzen bestanden aus 925/1000-Silber – einzige Ausnahme bildete die Ausgabe im Jahr 1997, die aus 625/1000-Silber gefertigt wurde.
Mit Übergang zur Währungsunion und der Einführung des Euro als offizielles Zahlungsmittel im Jahr 2002 änderte sich der Nominalwert der Gedenkmünze in Numisblättern auf 10 Euro. Die Münzen bestanden allesamt aus Sterlingsilber.
Ab dem Jahr 2010 bis 2015 wurden die Numisblatt-Gedenkmünzen aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der deutschen Einheit wurde 2015 einmalig eine Silber-Gedenkmünze mit einem Nominal von 25 Euro herausgegeben.
Seit dem Jahr 2016 weisen die Gedenkmünzen einen Wert von 20 Euro auf.
Beispiele für deutsche Numisblätter
Das erste Numisblatt erschien am 13. Februar 1997 anlässlich des 500. Geburtstags des Reformators Philipp Melanchthon. Es gilt als das seltenste Numisblatt der Bundesrepublik Deutschland. Danach erschienen zahlreiche weitere Blätter mit Silber- und anderen Gedenkmünzen, wie zum Beispiel zur EXPO-Weltausstellung im Jahr 2000, zur FIFA-Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 oder zum 800. Geburtstag von Elisabeth von Thüringen im Jahr 2007.
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